Gesundheit und Krankheit sind zentrale Begriffe in der Psychologie und beschreiben Zustände des körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens bzw. dessen Beeinträchtigung. Ihr Verständnis ist wichtig, da psychische, biologische und soziale Faktoren eng miteinander verwoben sind und gemeinsam beeinflussen, wie Menschen gesund bleiben oder krank werden. Gesundheit ist demnach ein Zustand vollkommenen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht allein das Fehlen von Krankheit und Gebrechen. Verspannung am Morgen, die Müdigkeit am Abend, die schlechte Stimmung aufgrund der Fernsehnachrichten oder das Völlegefühl nach dem Essen werden heutzutage oft als Gesundheitsstörungen oder Krankheiten diagnostiziert, mit der Konsequenz, dass jeder mehrfach am Tag krank ist (!). In einer Befragung von australischen Aborigines gaben 80% an, Rückenschmerzen zu haben. Krank fühlte sich keiner der Befragten. Es bestand ein Symptom ohne Leiden, also keine Krankheit. Das gleiche Symptom (Rückenschmerz) führt hingegen in der Schweiz täglich viele Menschen zum Arzt, in die Physiotherapie, es werden Röntgen- und MRT-Bilder angefertigt, Diagnosen gestellt, Medikamente, Spritzen und Operationen angeboten und durchgeführt. So wird aus dem Symptom eine eigenständige Krankheit mit allen Folgeproblemen, womit man viel Geld verdienen kann. Der männliche Körper mit 50ig ist nicht derselbe wie mit 20ig. Dies zu akzeptieren, damit haben viele Männer Mühe und ignorieren somit, dass der eigenen Körper & Geist sich mit den Jahren abnützt. Stress, Unzufriedenheit, mangelndes Selbstwertgefühl beschleunigen diesen natürlichen, körperlichen Prozess.
Dasselbe gilt für ADHS, Trauerstörung, Depression, Burnout, Sexsucht oder Ekel und vielen Anderen und diese werden mittlerweile als psychische Krankheit definiert. Zu Recht oder nicht, dies liegt im Auge des Betrachters. Die Pharmaindustrie freut sich natürlich über das gesellschaftliche, mangelnde Selbstwertgefühl und niedrige Eigenverantwortung des Mannes. Was früher mal normal oder gesund war, ist nun krankhaft.
Es stellt sich somit die Frage, ob die medizinische Bewertung von Symptomen durch den Arzt/Therapeuten, das Internet oder den Patienten selbst krank macht und ob unser Selbstverständnis von Gesundheit am Ende zu vielen gesundheitlichen Störungen führt. Bei der kleinsten physischen / psychischen Veränderung ist der Weg zum Arzt der Einfachste, doch die Selbstverantwortung somit abzugeben ist keine Lösung. Der Mann entscheidet schlussendlich ob er sich wie ein Aborigines verhält oder nicht.