Im Kern bezeichnet Kompensation den Versuch, empfundene Mängel durch herausragende Leistungen in einem anderen Lebensbereich zu kompensieren. Menschen, die kompensieren, versuchen, Unsicherheiten, Ängste oder Minderwertigkeitsgefühle zu überdecken. Kompensation wird häufig als eine Art „Ausgleichsstrategie“ verstanden. Während ein moderates Maß an Kompensation den Selbstwert stabilisiert und zu persönlichem Wachstum beiträgt, kann ein Übermaß zu inneren Konflikten und Burnout führen. Vor allem, wenn der Versuch, Mängel zu überdecken, zwanghaft und unflexibel wird, können sich negative Auswirkungen zeigen. Perfektionismus, Vermeidung von Schwächen und ständiges Vergleichen sind die häufigsten Verhaltensweisen. Als Beispiel besagt eine Studie aus 2018, dass vor allem kleine Männer ihre mangelnde Größe durch ihr persönliches Verhalten kompensieren, ob im beruflichen oder persönlichen Umfeld. In der Schweiz beträgt die durchschnittliche Körpergrösse für Männer 177cm. Diese Männer sind wohlhabender, arbeiten erfolgreicher, sind gesünder, genießen ein besseres Liebesleben. Der „kleine Mann“ versucht nun krampfhaft, seinen „Mangel“ im Aussen zu kompensieren und vergisst dabei, dass diese Kompensation im Innern stattfinden muss. Es gilt, die oben erwähnten Verhaltensweisen beiseitezulegen und dafür das Selbstwertgefühl, die Selbstachtung zu stärken. Etwas auszugleichen oder zu ersetzen, ist tief in unserem Alltag verwurzelt und legitim. Von der finanziellen Kompensation bis hin zur emotionalen Balance.
Durch das Kompensieren von Mängeln in verschiedenen Lebensbereichen kann der Mann ein besseres Verständnis für sich selbst entwickeln. Dabei zeigt sich einmal mehr, dass der Mann sich zuerst voll und ganz akzeptieren muss, um eine gesunde Kompensation zu erreichen. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten und Strategien.