Früher war einem Mann klar, dass es seine Aufgabe ist, sich um die Frau zu kümmern. Auf diese Weise hatte er eine klare Linie, wie er sein Leben ausrichtet und wie er sich im Kennenlernen mit einer Frau verhält: sich einen guten Job suchen und die Frau umwerben, sie beschützen und für sie sorgen. Das „Los“ als Mann ist über Generationen so weitergegeben worden. Heutzutage hat sich das massiv geändert.
Das männliche Geschlecht hat das Weibliche Jahrzehnte lang unterdrückt, doch dank der Frauenbewegung wurden die Frauen stärker, selbständiger und unabhängiger. Die Männer haben jedoch zulange nur zugeschaut und beginnen nun an sich zu zweifeln und sich zu fragen, wie man als Mann heutzutage seine Männlichkeit leben sollte. Eine Schwammigkeit über die eigene Rolle des Mann sein bleibt bei vielen Männern zurück, die zu Selbstzweifeln und Unsicherheit führt. Die einen Männer werden zum sogenannten Nice Guy, der versucht, es Frauen recht zu machen und sich unter ihnen einordnet, um durch sein „sich zurücknehmendes Verhalten“ mit Interesse und Liebe belohnt zu werden. Die anderen Männer halten an den alten Rollenverständnissen fest und versuchen sich krampfhaft über Frauen einzuordnen: durch übertrieben dominantes, machohaftes und frauenabwertendes Verhalten. Sich einer Frau unterzuordnen ist genauso der falsche Weg, wie sich ihr überzuordnen und an alten Rollenverständnissen festzuhalten.
Die männliche Dominanz im Sexualleben konnte er nur Dank körperlicher Kraftüberlegenheit ausüben, dies wurde anno dazumal auch gesellschaftlich toleriert. Das hat sich durch Debatten wie die Geschlechterquote, die Bedeutung des Neins einer Frau oder #metoo sehr stark geändert. Dadurch ist die letzte „männliche Bastion“ gefallen und die absolute Überforderung / Hilflosigkeit hat seinen Zenit erreicht. Auf Biegen und Brechen kann der Mann im 20. Jahrhundert nichts erreichen. Das Machtverhältnis hat sich umgekehrt und das weibliche Geschlecht weiss genau, wie der Mann tickt und wie man ihn „beeinflussen/manipulieren“ kann. Ob dies automatisch als Rachefeldzug im Unterbewusstsein abgespeichert ist, konnte noch keine Studie bestätigen oder verneinen. Es braucht keinen neuen Maskulismus.
Der Mann muss sein wahres „Los“ erkennen, in der man sich selbst voll und ganz akzeptiert. Dazu ist die Ehrlichkeit zu sich selbst entscheidend.