Wut wird als negative Emotion angesehen, doch sie gibt es wie Hass, Ärger, Zorn oder Aggression, seit Beginn der menschlichen Existenz.
Während bei kleinen Kindern die Trotzphase ein wichtiger Baustein zur Wut-Entwicklung der eigenen Persönlichkeit darstellt, gibt es bei Erwachsenen verschiedene Auslöser, wie z. B. Ungerechtigkeit, Respektlosigkeit, Angriff auf die eigene Persönlichkeit, Ausnutzen, Enttäuschung, unangemessene Kritik, Verletzung des Selbstwertgefühles oder Überforderung und Belästigungen.
Lässt der Mann dabei seiner Wut freien Lauf, so setzt er Energie frei. Atem- und Pulsfrequenz steigen an, ebenso wie der Blutdruck. Die Muskeln spannen sich an, Blutgefäße verengen sich. Durch den erhöhten Blutdruck schottet sich das Gehirn von Außenreizen ab. Es entsteht eine leicht differenzierte Wahrnehmung, die sachliche Argumente ausblendet und Kurzschlusshandlungen fördert. In diesem Zustand sind viele Männer ausser Kontrolle und zu Allem fähig! Über die eigene Wut zu sprechen erfordert, dass man sich ein Stück weit selbst verletzlich zeigt. Stolz, Ego und vor allem die Angst stehen dabei im Weg. Die Wut zu unterdrücken bedeutet zusätzlich, das Leben nicht in seiner vollen Intensität zu genießen. Das betrifft körperliche und psychische Bereiche des Lebens. Auch Einflüsse auf Partnerschaft und Sexualität sind nachgewiesen. Auf lange Sicht macht unterdrückte Wut krank. Die Wut unter Kontrolle zu halten ist eine Kunst und zudem lernbar. Viele von uns haben jedoch früh nicht die Chance erhalten, die ersten Zeichen von Wut zu erkennen und den Umgang damit zu lernen. Vielleicht war es auch in der Familie nie gerne gesehen, Widerstand zu leisten und die kleinsten Wut- Anzeichen wurde bereits im Keim sofort erstickt.
Um mit der Wut umzugehen gibt es z.B. fernöstliche Heilmethoden, denn diese haben immer auch die Emotionen im Blick. Unsere westliche Medizin tut sich leider nach wie vor schwer mit der Auflösung ihrer selbst konstruierten Trennung von Körper und Psyche.