Andropause, ein Ausdruck, denn die meisten Männer nicht kennen. Wörtlich übersetzt bedeutet dies «Tod des Mannes» und bezeichnet damit die männlichen «Wechseljahre». Ein Thema, wo man(n) nicht hinsehen möchte, geschweige denn darüber reden. Ist doch der Begriff «Wechseljahre» nur den Frauen zuzuschreiben.
Eine gefährliche Haltung, dies zu ignorieren, ist doch die Andropause eine natürliche, männliche Entwicklung, die es anzunehmen und ernst zunehmen gilt. Die Wechseljahre treten meist im Alter von 40-50 Jahren in Erscheinung, langsam und schleichend und wirken sich vorwiegend auf das Sexualleben aus. Hinzu kommen Gefühlsschwankungen, eine verstärkte Reizbarkeit, Gelenk- und Gliederschmerzen, Gewichtszunahme und ein allgemeines Schwächegefühl. Diese Symptome werden von vielen Männern selbst als normale Alterserscheinung auf die Seite gelegt, denn sie glauben doch an den Mythos vom ewig starken Mann. Sie leiden lieber still vor sich hin, als darüber zu sprechen und riskieren mit diesem Schweigen ein Verlust der eigenen Lebensqualität. Andropause, ist das männliche Pendant zur Menopause der Frau und zudem sehr umstritten.
Einen starken Einfluss auf die Hormonproduktion hat der eigene Lebensstil. Eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung, sexuell aktiv sein und Stress meiden wirken sich auch für Kopf, Herz und Seele positiv aus. Es scheitert öfters an der Umsetzung, wenn man seine eigene Komfortzone und Gewohnheiten einfach beibehalten will. In den allgemeinen Berichterstattungen wird zudem selten über diese Andropause geschrieben, denn vorwiegend stehen die Wechseljahre der Frau im Mittelpunkt.
Diese Andropause beim Mann ist keine Krankheit. Vielmehr handelt es sich um einen meist durch Alterungsprozesse verursachten Lebensabschnitt, der mehr oder weniger intensive unerwünschte Begleiterscheinungen mit sich bringen kann. Altern ist ein Prozess, der einfach zum Leben dazugehört – bekämpfen kann man es nicht.
Das Risiko, im Alter in die Wechseljahre zu kommen, kann man gemäss Studien auch durch sexuelle Aktivität verringern, denn sexuelle Aktivität erhöht beim Mann die Hormonproduktion und fördert die Libido. Entscheidend ist grundsätzlich jedoch, die Einstellung gegenüber Veränderungen: Steht der Mann dem Neuem offen und positiv gegenüber, kann er die neue Lebensphase leichter annehmen.