Nach mehrmonatiger Zwangspause öffnet der Männertreff Rheintal unter Einhaltung der geltenden Massnahmenwieder seine Türen. Somit kehrt eine gewisse Normalität zurück. Das Warten hat ein Ende, auf die sich viele Männer freuen.
Doch dieses Warten hat bei uns allen Spuren hinterlassen, geschäftlich wie privat, denn die Kontakte sind Corona-bedingt extrem eingeschränkt worden. Die beiden Wörter «Ein Wiedersehen» hinterliessen vielfach einen faden Beigeschmack, gepaart mit Ungewissheit, Angst und Wut. Der Mensch ist grundsätzlich kein Einzelgänger und möchte sich mit Anderen austauschen, sich treffen. Dieses Grundbedürfnis wurde über Monate hinweg unterbunden und kann erst jetzt wieder einigermassen gestillt werden. Das neue » Wiedersehen» wird zwar wieder möglich, doch mit Auflagen, die aber im Vergleich zum Ausland (noch) human sind. Die Schweiz wird sich anpassen müssen, sonst riskiert sie zur Insel zu werden. Der politische und vor allem wirtschaftliche Druck für eine Zweiklassen-Gesellschaft nimmt zu: Geimpfte gegen nicht Geimpfte, Positive gegen Negative. Eine regelrechte «Hetzkampagne» findet in den Medien statt! Ein normaler, sachlicher, fairer Austausch unmöglich.
Das führt zur wachsenden Befürchtung, dass ein «Wiedersehen» nur unter seinesgleichen erlaubt sein wird. Auch private Treffen stehen somit unter einem schlechten Stern. Freundeskreise zerfallen, Arbeitsverbote oder sogar Familenausschluss? Je nach Haltung, Meinung und auf welcher Seite man steht.
Dieses Szenario ist schrecklich. Doch wie so vieles in dieser Pandemie, wird man vermutlich auch dies über sich ergehen lassen. Oder doch nicht?
Die finanzielle Abhängigkeit unserer Gesellschaft, die Statussymbole, Macht und der Egoismus ist zu mannigfaltig und untergräbt bereits im Vorfeld viele Versuche von Widerstand. Bleibt dem Volk schlussendlich nur der Druck der Strasse, in der Hoffnung, dass sie gehört werden?
Geniessen wir (noch) die jetzige Zeit, dass man «Ein Wiedersehen» ohne Unbehagen und schlechtes Gewissen so aussprechen kann, was es wirklich bedeutet.
-Wie fest hast Du „Ein Wiedersehen“ vermisst?
-Was hat sich verändert?
-Wie gehst Du mit dem neuen „Wiedersehen“ um?